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In der Streckenbeschreibung für den Silvesterlauf 2007 in dem kleinen Eifelort Wehr in der Nähe des bekannten Laacher Sees heißt es u.a. wörtlich „4,7 km romantischer Rundweg um den Laacher Kopf auf Feld und Waldwegen mit Ausblick zum Laacher See, Siebengebirge, und Burg Olbrück.“

Ich glaube kaum, dass irgendeiner unser zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder die Romantik dieser Strecke, und auch den versprochenen Ausblick so richtig gewürdigt haben.

Schuld hieran ist der in der Streckenbeschreibung diskret nicht angesprochene äußerst „unromantische“ Anlauf bis zum Erreichen des Ausgangspunktes des romantischen Teiles der Strecke. Dieser beginnt nämlich erst bei fast Laufkilometer 5, und nach Beendigung der herrlichen Waldrundtour gibt es einen nicht minder gewaltigen 3 km langen Abgang (besser wäre sicherlich „Ablauf“) bis zum Ziel in der Mitte des Ortes.

Einigen unserer Laufkameraden, die sich nur wohlfühlen, wenn genügend Steigungen vorhanden sind, wie meines Wissens u.a. Jessica, Ingo oder Rudi, hat die Strecke sicherlich gut gefallen.

Diejenigen, dazu gehöre ich leider auch, die vielleicht paar Pfunde zuviel mit sich rumschleppen, bedeuteten die vier vorhandenen Steigungen ( bis 6,7 %) doch eine deutliche Herausforderung.

Unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten kann mein Laufbericht nur meine persönlichen Eindrücke vermitteln.

Ingo hatte in einer der letzten Trainingseinheiten gemeint, unter 1 Stunde sollte doch für mich kein Problem sein. So hatte ich mir dann dieses Zeitziel gesetzt.

Bei meinem ersten Start vor 2 Jahren musste ich auf allen Steigungen noch Gehpausen einlegen, damit mein Puls noch im annehmbaren Bereich blieb. Dieses sollte heute nicht notwendig sein. Daher lief ich mich ausgiebig mit Rudi warm, eine große Runde um die Kirche, über den Friedhof von Wehr und wieder zurück.

Beim Startschuss reihte ich mich weiter hinten ein. Irgendwie dachte ich, du hast ja einen Chip, Du kannst keine Zeit verlieren. War natürlich ein Denkfehler. Eine Zeitmessung erfolgte lediglich beim Zieleinlauf.

Nach Erreichen der letzten Häuser von Wehr ging es nach ca. 500 m auf einer Strecke von 1 km mit fast 7 % Steigung den Hügel hoch. Um nicht in Versuchung zu geraten ein zu hohes Anfangstempo anzugehen, lief ich alleine, um meinen eigenen Laufrhytmus zu finden. Auf der leicht abfallenden Strecke bis zur Autobahnbrücke hin konnte sich mein Puls wieder erholen. Die leichte Entspannung war dringend notwendig, denn es ging unter der Autobahnbrücke hindurch direkt wieder 700 m mit 5 % Steigung aufwärts. Nach einem kleinen Gefällestück von ca. 600 m erreichte ich dann nach einer fast 1 km langen leichten Steigung den höchsten Punkt der Strecke am Waldesrand.

Zu meinem Staunen holte ich Anette und Hans-Dieter ein, als es dann in den Wald ca. 800 m mit 5 % Gefälle bergab ging. Sie schienen den Lauf eher als Trainingslauf zu betrachten, denn sie liefen für ihre Verhältnisse meines Erachtens verhalten. Nach den km-Zeiten war ich ungefähr im 6er Schnitt unterwegs, also eigentlich gut in meinem Zeitplan.

Schließlich kamen wir am tiefsten Punkt der Waldstrecke an, nun ging es wieder 600 mtr. mit 6,6 % Steigung bergan. Der Waldboden war durchnässt, aber eigentlich noch gut zu laufen.
Dies änderte sich, nachdem wir unsere Runde um den Laacher Kopf beendet hatten, und auf einem parallel zum Wald befindlichen Feldweg wieder zum Ausgangspunkt Richtung Wehr zurückliefen. Der Matsch klebte an den Schuhen, jeden Moment drohte ich auszurutschen. Immer den Blick auf die Bodenverhältnisse vor mir ging es mit leichtem Gefälle bergab.

Schließlich kurz vor der Erreichung des Abzweiges wieder zurück zum Ort, hörte ich hinter mir die Stimme von Ursel, einer Laufkameradin aus meiner früheren Laufgruppe. Sie war auf den letzten Anstiegen von hinten auf mich „aufgelaufen“.

Gemeinsam liefen dann wir dann die Strecke wieder zurück. Nachdem wir dankbar und voll Begeisterung den ersten Kilometer vor Erreichen der Autobahnunterführung bergab liefen, ging es dann wieder bergan. Es war eigentlich nur ein leichter Anstieg, der für meine Begriffe nicht mehr enden wollte. Ursel hatte mich schließlich überholt. Ich bemühte mich dranzubleiben, was mir mit jedem Meter bergauf schwerer fiel.

Endlich waren wir oben, und es ging wieder stark bergab. Nach einer kurzen Erholungsphase machte ich dann Tempo. Ich hatte mit Blick auf meine Uhr festgestellt, dass ich immer noch in der Zeit lag, aber trödeln durfte ich nicht.

Jessica kam mir auf dem Weg zum Ziel bereits entgegen und feuerte mich nochmals an, was mich beflügelte den letzten Kilometer nochmals zu beschleunigen.

Dabei verschätzte ich mich allerdings über die noch zu laufende Strecke. Dabei hatte ich die leichte Steigung bis zum Zieleinlauf leider auch nicht berücksichtigt.

Kurzum, die letzten 300 mtr. war ich bereits ziemlich platt. Mit letzter Kraft lief ich dann durchs Ziel. Ein kurzer Blick auf meine Uhr zeigte mir, dass es mit der Stunde eine knappe Angelegenheit war. Ein Blick auf die Ergebnisliste zeigte mir dann, dass ich um 25 Sekunden meine Zielzeit verpasst hatte.

Vielleicht hätte ich mich direkt hinter die Cracks beim Start stellen sollen, und dadurch diese Sekunden eingespart.

Fazit zu diesem Silvesterlauf allgemein:

Auch in diesem Jahr haben die Teilnehmer wieder stark zugenommen. Gründe hierfür sind die abwechslungsreiche und doch anspruchsvolle Strecke, die gute Organisation, und nicht zuletzt die wirklich hervorragenden Verpflegungsangebote außerhalb der Strecke, und das nicht zu überbietende Angebot an Kuchen und Süßspeisen.

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