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Nach drei Monaten Trainingsvorbereitung sind wir am Sonntagmorgen mit dem Zug nach Köln aufgebrochen. Ich hatte ein bestimmtes Zeitziel vor Augen und Jörg wollte nur gut ankommen.

In Deutz ausgestiegen sind wir zu den Rheinparkhallen gegangen, um unsere Kleiderbeutel abzugeben. Die Kleiderfrage war die schwierigste an diesem Morgen. Kurze Hose, nur ein T-Shirt oder doch eine Jacke? Die meisten Sportler waren sehr unsicher. Ich war mutig und habe ein T-Shirt und kurze Hose angezogen, Jörg hatte zusätzlich noch ein Unterhemd an. Kleiderbeutel abgegeben…. und kaum waren wir draußen, fing es auch schon an zu regnen. Intuitiv bin ich zu meinem Kleiderbeutel zurück und habe mir meine kurze Weste übergezogen was sich dann auch als sehr sinnvoll erwiesen hat.

Am Startblock angekommen haben wir noch eine ganze Weile warten müssen bis es los ging und wir haben leider viel zu früh unseren Regenschutz abgelegt, wie fast alle Läufer. Es wurde dann unangenehm kalt und nass. Zugegeben, das Wetter war nicht wirklich angenehm aber wir haben gar keinen Gedanken daran verschwendet nicht zu laufen. Das einzige worauf ich ein wenig neidisch war….dass die Halbmarathonis jetzt schon geduscht und mit ihrem Kölsch relaxen konnten…..

Dann endlich der Start. Am Anfang der Strecke standen noch relativ viele Menschen so dass ich locker loslief und leider viel zu schnell. Ein Mitläufer meinte etwas belustigt ich dürfe von Startblock orange aus gar nicht so schnell laufen und wir würden dann im Ziel abrechnen…,da habe ich noch gegrinst. Danach habe ich mich versucht zu zähmen, aber es gelang mir schlecht…habe keinen richtigen Rhythmus gefunden…dabei habe ich das doch so super in Maria Laach und im Hunsrück hinbekommen. Daraus habe ich wieder gelernt, dass jedes Rennen seine eigenen Gesetze hat. Vor mir tauchte plötzlich eine Läuferin auf die beim Laacher Lauf auch vor mir lief und der ich noch 2 Minuten abnehmen konnte. Bei diesem Rennen sollten es 3 Minuten werden. Bedingt durch den Regen und den Wind haben sich verständlicherweise nicht so viele Zuschauer auf den Weg gemacht, aber die neben der Strecke standen haben uns ordentlich angefeuert. Unterwegs gab es einige Sambabands mit guter Musik. Ich glaube, da die meisten im Regen standen haben sie mehr gefroren als wir. Habe mich gefreut plötzlich Martin und Stefie zu sehen…… danke für die vielen gemeinsamen Trainingseinheiten. Der Regen wurde mal heftig, mal ließ er nach und die Windstärke veränderte sich auch immer. Irgendwann registriert man das nicht mehr. Aber bei km 20 habe ich schon gemerkt, dass meine Beine schwer wurden. Es kostet eben doch etwas mehr Kraft.

Das schlimmste Stück ist das von km 24 bis km 38. Dort sieht man auf der gegenüberliegenden Straßenseite wie die schnellen Läufer schon auf dem Rückweg sind. Ich habe mir dann gesagt, wenn du das geschafft hast, sind es bis zum Ziel nur noch 2 Wasserwerksrunden…und die schafft man doch immer. Plötzlich, wie aus dem Lehrbuch , bei km 35 hat sich ein Krampf in meinen rechten Fuß geschlichen. Das wollte ich nicht akzeptieren und habe meinen Fuß ganz fest abgerollt, das Tempo zurückgefahren und außerdem habe ich mich konzentriert und versucht die Verspannung rauszuatmen…es klappt tatsächlich……wieder was über Willensstärke gelernt. Dann über die Domplatte. Leider hatten sich nicht so viele Menschen dort hin verloren.

Dem viel beschriebenem Kopfsteinpflaster bin ich zum größten Teil über den Bürgersteig ausgewichen und die Brücke war dann nicht mehr so schlimm, da man das Ziel vor Augen hatte und oben angekommen geht es nur noch bergab. Ab der Deutzer Brücke standen wieder viele Menschen und haben uns ins Ziel getragen. Ungefähr 30-50 Meter vor dem Ziel hat uns ein extrem starker Rückenwind erwischt, so dass wir wirklich geschoben wurden. Ein irres Gefühl. Habe mich riesig über das Ankommen ohne Krampf und besonders über meine Zeit gefreut. Jörg ist auch gut und zufrieden ins Ziel eingelaufen. Die schöne Medaille und das unglaubliche Verpflegungsdorf dürfen nicht unerwähnt bleiben. Ein echtes Schlaraffenland. Die Duschen waren schön heiß und zum Abschluss haben wir noch mit Stefie, Martin, Ilja und einigen Kölsch die Siege gefeiert. Ein rundum schöner Tag. 

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