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Liebe Lauffreunde,

ein Forum ist ein Sammelort an dem man auch seine Erfahrungen und Eindrücke mal wiedergeben kann. Ich persönlich finde es sehr schade, dass dieses Forum in der Vergangenheit so selten genutzt wird. Kritisch anmerken muss ich, dass dieses Forum mit dem neuen Internetauftritt (ca. 2 Jahre her) gestorben ist. Es liegt somit nicht nur am User - aber rafft Euch doch mal auf und schreibt was!!!

Tatort: Frankfurt am 28.10.2012 - Marathon - mein letzter Lauf mit Brille

Andrea und ich sind bereits am Samstag angereist, haben den ersten Tag bei eiskalten Temparaturen im Regen verbracht - und unser innerlichster Wunsch war wohl wieder gaaannz schnell nach Hause zu fahren und in die Sauna zu gehen, Couchpotato zu spielen, gut essen, trinken (:-)) und .. :-O .... danach relaxen.

Dank Manuelas (Frohs) Trainingsplan haben wir zahlreiche lange Läufe absolviert. Wir, das sind Andrea Pörsch, Hans-Jürgen Kahle und ich. Hans-Jürgen hat immer wieder neue Strecken gefunden, sodass es uns nie langweilig wurde (Beispiel: Treffen am HBF Koblenz, Fahrt mit dem Zug nach Andernach und locker nach Koblenz laufen - oder Treffen in Neuhäusel und dann durch den Wald an den Rhein über Vallendar ein paar Runden in Koblenz gedreht und dann am Oberwerth gefinisht). Ein Traumlauf war auch - leider ohne Hans-Jürgen - von Bacharach nach Bingen und zurück am Rhein entlang. Auf diesem Lauf habe ich "mein" Bild eingefangen. Was ist das? Nun, im Frühjahr war ich mit Meddys-Laufreisen eine Woche im Trainigslager in der Türkei. Mit unserer Trainerin Barbara Mallmann (www.meddys-laufreisen.de) haben wir bei einem Lauf den Blick auf die wunderschöne Küste genossen. Speichert dieses Panorama - so Barbara - wenn Du im Marathon meinst es geht nicht mehr, denk an diesen Blick. So ein Schwachsinn, dachte ich. Mentale Stimulierung geht gar nicht. Pustekuchen, dank des Bildes habe ich beim anschließenden Wienmarathon meine Durststrecken gut überstanden - in Frankfurt auch. Aberglaube - egal, wenns hilft...

Zurück zu Frankfurt.

Das Hotel sollte vier Sterne Standard haben - war´s aber nicht, hätte auf die Bewertung bei holidaychek.de achten sollen. Aber was solls. Nach dem beschissenen Wetter am Samstag schien Sonntags die Sonne. Geil zwar Temperaturen um den Gefrierpunkt aber was solls, Kaiserwetter! Ein Wetter zum Helden zeugen - oder Marathon laufen. Ich wurde entschieden - wir liefen Marathon. Hans-Jürgen trafen wir im Hotel und gemeinsam ging es zum Start. Bei eisigen Temperaturen starteten wir 10 Minuten hinter der Spitzengruppe - da ist es wie in der Formel 1 - das holst Du nicht mehr auf. Bedingt durch die kalten Temperaturen sind wir verdammt schnell angegangen. Im Schnitt mit 5:30/km. Das wollte ich gar nicht, aber Hans-Jürgen und Andrea zogen mich toll mit. Nach einigen Kilometern kam uns die Spitzengruppe schon wieder entgegen. Meine Hoffnung nach 100 m wenden zu können zerschlug sich - leider. Kurz hinter der Spitzengruppe haben wir Harry Müller entdeckt. Klasse, wenn man sich in der Masse trotz aller Läufer erkennt, zuruft und winken kann. Ok dachte ich, dass ist jetzt alles verdammt schnell, denn auch nach 10 Km waren wir gerade mal 55 Minuten unterwegs. Die Stimmung in der Stadt war einfach super. Der Lauf war ein reines hin und her durch die Innenstadt. Nach ca. 13 Kilometer kamen wir dann auf das andere Mainufer. Dort wurde es dann merklich ruhiger um uns. Ich kramte meine "Lala" aus und schaltete auf GO! In meinem Alter ist das ja so eine Sache. Das ich mit Brille laufe, weiss jeder - ohne Brille bräuchte ich ein Seil um ins Ziel zu kommen. Bei der Bestellung meiner Laufbrille habe ich aus Kostengründen keine "geteilte" bestellt, mit der Folge, dass ich die Alben auf der LALA nicht lesen konnte. Nach drücken der LALA kam somit erstmal Wagner. Leider nicht unser Richard Wagner, sondern der Musiker. Und dann noch der Walkürenritt. Na ja dachte ich, passt, also weiter in 5:30 auf KM 20 zu. Irgendwann war dann genug LALA und beim Halben waren wir in 1:58 angekommen. Nein wirklich - wir könnten unter 4 Stunden reinkommen. Wie geil wäre das denn?

Unterdessen kam uns ein Fahrzeug entgegen mit der freundlichen Mitteilung, dass ein gewisser Herr Makau gewonnen habe - ej wir waren doch noch gar nicht im Ziel...

Die Blase drückte schon bei Kilometer 15. Einige Kilometer später musste ich dann an den Rand - dennoch bin ich auf Hans-Jürgen und Andrea relativ schnell wieder aufgelaufen. Ich merkte, da geht was. Klar aber, dass wir in der zweiten Hälfte zurückfielen, dass Tempo konnten wir nicht halten. Andrea ging es bei ca. KM 33 nicht gut auch von Hans-Jürgen verabschiedeten wir uns - der Arme hat das kalte Wasser nicht vertragen. Ich hatte immer den lauwarmen Tee genommen - war zwar ohne Rum aber ging trotzdem. Die letzten Kilometer immer gespannt auf die Uhr geschaut - es ging wieder Richtung Innenstadt - Menschen, jubelnde Masse - Kinder mit Luftballons - kreischende Frauen - herrlich. Aber dann noch das. Die tolle Garmin zeigt falsche Kilometer an. Irritiert durch die Hochhäuser oder sonst was, war ich schon bei Kilometer 40 während die Kilometeranzeige an der Straße erst bei 39,5 KM war. Man glaubt ja, die wollen dich bescheißen - aber bei so einem Lauf? Also Gas geben - gleich kommen noch die blöden Staffeln in den Laufweg rein die ja dann gerne im Vierertakt nebeneinader ins Ziel traben. Einlauf in die Messe Frankfurt - echt gesagt ich habe nicht mitbekommen, mein Zieleinlauf war mäßig - aber UNTER VIER STUNDEN!!!

Geiles Gefühl!!!

Bestzeit - nicht wie dieser Herr Makau...

Fazit:

Letztlich hat jeder sein persönliches Ziel vor Augen, sei es ankommen, sei es unter 4 Stunden, 3:45 oder 3:30 oder gar unter 3:15

Egal - habt Spass bei der Sache - Der Muskelkater in meinen Beinen war schneller weg als in meinem Gesicht vom Dauergrinsen.

Wer noch nicht in Frankfurt gestartet ist, sollte dies unbedingt tun. Es ist ein absolut toller Lauf.

Ach ja, warum mein letzter Lauf ohne Brille:

Habe mich nach dem Marathon in Frankfurt einer Augen-OP unterzogen, kann zukünftig ohne Brille laufen. Das Institut ist an der alten Oper in Frankfurt - direkt an der blauen Marthonmarkierung.

Wir sind die Tage oft an der blauen Linie vorbei gekommen - immer wieder geil...

Liebe Grüße

 

Andrea und Dirk Pörsch

 

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